Der Verschleiß des Gelenkknorpels, die Arthrose, betrifft altersbedingt früher oder später jeden Menschen. Arthrose war noch vor nicht langer Zeit schicksalhaft und führte oft unweigerlich zum Verlust der persönlichen Mobilität und Lebensqualität. Heute stehen eine ganze Bandbreite an medikamentösen, krankengymnastischen und operativen Behandlungen zur Verfügung: Je nach Schweregrad von Nahrungsergänzung, Injektionen und Gelenkspiegelung bis zum künstlichen Ersatz eines Gelenks. Das individuelle Beschwerdebild des Patienten ist zu berücksichtigen.

Arthrose

An Medikamenten gibt es entzündungshemmende Schmerzmittel, die vor allem in der Anfangsphase wirksam sind. Schon frühzeitig sollte der Knorpel unterstützt und damit ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Dosierte, gleichmäßige Bewegung hilft dem Knorpel bei der Ernährung, Gewichtreduktion entlastet ihn. Eine erfolgreiche Verbesserung der Knorpelqualität versprechen Infiltrationen mit Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Gelenkflüssigkeit und nimmt mit dem Alter ab. Alternativ können Wachstumsfaktoren (ACP= autologes conditioniertes Plasma) aus dem eigenen Blut gewonnen und verabreicht werden. Begleitend sollten auslösende Faktoren wie Über- und Fehlbelastung, Instabilitäten und Meniskusschäden therapiert werden. Hier sind geeignete Operationsverfahren verfügbar. Am häufigsten werden Arthroskopien, also Gelenkspiegelungen an Knie- und Schultergelenk durchgeführt. Am Knie kann gegebenfalls auch eine operative Korrektur der Beinachse notwendig sein.

Sind bei starker Arthrose die Schmerzen und Einschränkungen ausgeprägt und die konservativen Maßnahmen ausgereizt, können viele Gelenke heute bereits durch künstliche Gelenke, Fachbegriff "Endoprothesen", ersetzt werden. Inzwischen gehört die endoprothetische Versorgung von Hüft-, Knie- oder Schultergelenk zu den operativen Standardeingriffen mit reproduzierbar guten Ergebnissen.

 

Trotz aller modernen Therapien ist jedoch auch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gefragt: Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen nämlich die vorzeitige Alterung der Gelenke. Folglich sind die gewichtsbelasteten Gelenke am stärksten betroffen, also Hüft- und Kniegelenke, seltener zum Beispiel das Schultergelenk. Dagegen tragen regelmäßiger Sport und eine vernünftige Ernährung dazu bei, auch im höheren Alter noch fit und mobil zu sein. Die deutliche Zunahme der Arthrosepatienten liegt zunächst an der immer älter werdenden Bevölkerung. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, insbesondere das Übergewicht.