Damit die knöchernen Anteile eines Gelenkes nicht aufeinander reiben, sind die Knochen an den Kontaktstellen mit Knorpelgewebe überzogen. Die wichtigen Kollagenfasern, aus denen der Knorpel überwiegend besteht, werden von speziellen Zellen produziert. Je nach Gelenk ist der Knorpel 3-5 mm dick. Die Oberfläche ist eine überaus glatte Gleitschicht mit der Aufgabe, den Reibungswiderstand im Gelenk möglichst zu reduzieren. Dazu hat der elastische Knorpel noch eine abfedernde Funktion, ähnlich dem Stoßdämpfer im Auto.
Durch Störungen der komplizierten Struktur des Knorpels - aufgrund von Überlastung, Verschleiß oder Verletzung - entstehen Schäden, die je nach Ausmaß und Tiefe sowie abhängig von der Lokalisation Probleme bereiten können. Dabei besitzt der Knorpel an sich keine Schmerzfasern und ist daher auch nicht unmittelbar Auslöser von Beschwerden. Neben den akut einsetzenden Beschwerden bei einer Verletzung mit Knorpelschaden, werden bei verschleißbedingten Schäden des Knorpels sogenannte Schmerzmediatoren aktiviert. Das umgebende Gewebe reagiert mit einer Entzündung, Schmerzen im Gelenk sind die Folge. Dazu gesellen sich oft Schwellung, Ergußbildung und Überwärmung. Im fortgeschrittenden Stadium dann noch Gelenksteifheit.
Knorpelschädigungen können durch mechanische Ursachen, wie Unfälle, ausgeprägte O- oder X-Beine, Übergewicht, Gelenkinstabilität, aber auch durch innere Ursachen, wie Durchblutungsstörung, Rheuma, Gicht oder als Begleiterscheinung von Medikamenten sowie nach Chemotherapie auftreten. Auch der Verlust von Meniskusgewebe im Kniegelenk bedeutet ein hohes Risiko für verfrühten Knorpelschaden. Letztlich unterliegt der Knorpel jedoch auch einem altersbedingten "natürlichen" Verschleiß.
Die Wahl der richtigen Therapie hängt von vielen Faktoren ab. Welches Gelenk? Wie ausgedehnt und wie tief sind die Schädigungen? Welche Ursache liegt vor? Wie alt ist der Patient? Wie ausgepägt sind die Beschwerden? Welche Behandlungen wurden schon durchgeführt? Nach Beantwortung dieser Fragen lässt sich entscheiden, ob die Therapie konservativ oder operativ erfolgen muss.
Konservative Therapiemaßnahmen
Operative Therapiemaßnahmen